Glück - was ist das?

Menschen beschäftigten sich in jeder Kultur und zu jeder Zeit mit den Fragen, was Glück ist und wie man es erreichen kann. Vor allem haben sich Philosophen damit beschäftigt. Der Chinese Loa Tse (6. Jahrhundert vor Christus) sah das wahre Glück in der Untätigkeit. Der Mensch sei glücklich, wenn er aufhöre, dem Glück oder anderen Zielen hinterherzulaufen. Für die griechische Philosophen Platon, Aristoteles und Sokrates (5./4. Jahrhundert vor Christus) führte eine tugendhafte Lebensweise zum Glück. In Ihren Augen war Eudämonie oder Glückseligkeit das Ziel, auf das alles Handeln ausgerichtet sein soll. Epikur (4. Jahrhundert vor Christus) dachte ganz anders. Für Ihn war Glück die Abwesenheit von Schmerz und das Erleben von Lust. Diese hedonistische Denkweise ist auch heute noch verbreitet und wird oft als rücksichtslos und egozentrisch verurteilt. Laut dem Duden ist Glück eine „angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befinden, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich ge - wünscht hat“. Es sei ein „Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung“. Laut den Glücksforschern handelt es sich hierbei um ein subjektives Wohlbefinden, das für jeden etwas anderes bedeuten kann. Für Psychologen ist es gekennzeichnet vom seltenen Auftreten negativer Emotionen und vom häufigen Auftreten positiver Gefühle.

Was ist der Unterschied zwischen Zufriedenheit

und Glück?

Zufriedenheit bedeutet, innerlich ausgeglichen zu sein und nichts anderes zu verlangen, als man hat, oder mit den gegebenen Leistungen, Verhältnissen oder Ähnlichem einver - standen zu sein, nichts auszusetzen zu haben. Glück ist nicht greifbar, Zufriedenheit schon. Glück ist nie beständig und scheint uns auch nur für einen kurzen, kleinen Moment zu erei - len. Zwischen Glück und Zufriedenheit gibt es einen großen Unterschied. Die moderne Gehirnforschung bestätigt dies auch. Glück ist immer etwas Flüchtiges. Ein Zustand, der in Erwartung von etwas entsteht, der uns zu einer Handlung bewegen soll. Zufriedenheit ist etwas völlig anderes. Sie entsteht, wenn die Bedürfnisse, die wir haben, auf Dauer weitge - hend befriedigt werden. Dazu dienen langsam wirkende Belohnungsstoffe, vor allem Endorphine und Morphium.

Was passiert im Gehirn?

Glück empfinden wir im ganzem Körper, jedoch entsteht dieses Gefühl vor allem im Gehirn. Es gibt verschiedene Bereiche im Gehirn. Das Belohnungszentrum liegt im Mittelhirn. Es besteht aus einer Ansammlung von Neuronen. Neuronen sind Nervenzellen, sie nehmen elektrische Signale auf und leiten die weiter. In dem Belohnungszentrum wer - den Glückshormone ausgestoßen, sobald uns etwas Tolles passiert, zum Beispiel Dopamin. Von den Nervenzellen wird das Glückshormon in das Frontal- und Vorderhirn weitergelei - tet. Durch das Dopamin funktioniert unser Gehirn besser und die Aufmerksamkeit nimmt zu. Es gibt noch andere Glückshormone: Oxytocin entsteht, wenn wir einen anderen Menschen vertrauen und ihn lieben. Endorphine werden ausgestoßen, wen wir uns stark bewegen wie bspw. beim Sport. Das Belohnungszentrum wurde bei einem Experiment mit Ratten entdeckt. Ein Psychologe hat herausgefunden, dass die Ratten es mochten, wenn dieser Bereich im Gehirn mit einem elektrischen Signal gereizt wurde. Er sorgte dafür, dass die Ratten durch einen Knopfdruck den Bereich im Gehirn selbst anregen konnten. Ratten lernen schnell: Sie haben den Knopf immer wieder gedrückt. Aufgrund dessen, dass das Glücksgefühl so schön war, vergaßen sie zu essen und zu trinken. Wir Menschen können nicht pausenlos glücklich sein. Sonst würde es uns so wie den Ratten gehen. Das Gehirn sorgt dafür, dass unser Glücksgefühl nach einiger Zeit wieder abflaut.